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Ende der Saison – Einer geht noch –

Zum Abschluß des Jahres 2018 haben wir noch einmal einen wunderschönen Oktobertag erwischt.
Unser Ziel für heute ist das Vorpostenboot 810 vor Langeoog.

Geradezu ideal um mit Geronimo noch eine letzte Fahrt zu machen.

Wir wollen den Strömungssensor bergen und auswerten, einen neuen montieren und den momentanen Zustand des Wracks dokumentieren.

 Im Video ist der Räumotter gut zu erkennen, er sitzt am Bug des Wracks. Die beiden großen Anker sitzen seitlich am Bug. Das beeindrucken große Geschütz, das inzwischen in die Decksplatten einsackt ist.

Die eingefallenen Decksplatten aus Stahl, ragen nun Messerscharf aus dem Rumpf des Schiffes. Das in sich zusammengebrochene Mittelschiff, sieht aus, wie ein großes Trümmerfeld.

Das Heck haben wir noch nicht gefunden……ist aber bestimmt da 🙂

Es war ein toller Tag.

Wilfried de Jonge

Wrack X – Dem Geheimnis auf der Spur

Am Sonntag, den 24.09.2017 ist es endlich wieder so weit. Das Wetter scheint mitzuspielen, und wir sind hoch motiviert zu tauchen.

Getroffen haben wir uns im Ndd Yachthafen und waren um 14:00 auf dem Weg zum Wrack X.

Wir, das sind Holger Buss, Thorsten Bakker, Dirk Heinemann, Michael Rosendal und Wilfried de Jonge

Bei strahlendem Sonnenschein und fast keiner Welle schneidet sich Geronimo elegant und schnell durch die flachen Wellen.

Am Tauchplatz angekommen suchen wir kurz nach dem Wrack und werfen unseren Anker, mit einer Boje daran befestigt.

Nun können wir uns fertig machen und ab ins Wasser….

Wrack X gibt uns immer wieder Rätsel auf.

Kaum haben wir, durch aufwendige Recherchen in alten Büchern und Zeitschriften, ein neues Wrack entdeckt, da finden wir beim nächsten Tauchgang am Wrack X leider doch wieder Maße und Konstruktionsmerkmale, die nicht zum gefunden Kandidaten passen.

Es ist ebenfalls kaum zu glauben, wie die optische Wahrnehmung am Wrack, sich von den Videoanalysen unterscheidet. Da sind plötzlich Zusammenhänge auf dem Video sehr viel deutlicher, als mit der Nase vor dem Objekt.

Irgendwie scheint das mit der “narkotischen” Wirkung unter Wasser zu stimmen😀

Unsere Taucher sind unermüdlich. Holger scheint Stunden damit zu verbringen sich in der Recherche von Schiffen zu vergraben, zeichnet maßstabsgetreue Schiffsbilder aus den Videoanalysen, kontrolliert diese mit den originalen Schiffszeichnungen und Fotos der alten Pötte. Auch hält er unseren Prospektionsbericht vom Wrack X auf aktuellem Stand. Wie man hier merkt, war unser Archäologiekurs von Florian Huber prägend.

Thorsten ist mit Sicherheit Nächte damit beschäftig aus den Massen von Videodaten Fotos auszuschneiden. Es liefen heute 3 Gopros mit.

Diese werden mit einer Software zu einer 3D Grafik zusammengesetzt. Dieses 3D Modell läßt sich dann am Rechner drehen und man bekommt einen super Eindruck des Gegenstandes. Ich schätze, dass Thorsten bei unserem heutigen Tauchgang 6000 – 10000 Bilder ausschneidet und diese verarbeitet.

Da kommt dann auch schon Olli`s Superkomputer in Spiel. Die Verarbeitung der Daten kostet Rechenleistung. Ein normaler Rechner braucht dafür leicht mal ne Woche.

Dirk H. ist buchstäblich unser Unterwasser Arbeiter. Gibt es was zu reinigen, kratzen, freilegen oder zu vermessen ist er unser Mann.

Ulli nutzt sein umfangreiches Netzwerk und recherchiert in alle Richtungen.

Es sind Kontakte zu Buchautoren, Museen, alten Hasen der Tauchszene usw…

Es ist erstaunlich wie die Frequenz der Whats App Nachrichten in die Höhe schnellt, wenn wieder einmal eine brennende Frage diskutiert wird.

Dirk T. ist unser Ruhepol in der Truppe, der uns hin und wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt.

Und ich fühle mich bei unserem heutigen Tauchgang wie ein Schlepp-Esel. Bepackt mit Schreibtafel, mit diversen fliegenden Blättern mit Schiffsinformationen und Zeichnungen, die ergänzt werden sollen, mit gleich zwei langen Maßbändern usw…. Unter Wasser durfte ich dann unter wachsamen Augen von Holger das komplette Schiff von Bug bis Heck vermessen. Wobei Holger gleichzeitig am fotografieren, dokumentieren, vermessen und videographieren ist. Multitasking fähig.

Verlegen des langen Maßbandes (über 60 Meter Schiffslänge)

und das Monster Licht von Thorsten.

Wilfried – Vermessen der Stahlstützen der Dampfmaschine

So sah die Maschine damals aus. Eine der Stützen vermesse ich gerade.

Nach kurzer Zeit haben wir am Wrack dann auch das zweite Tauchteam getroffen.

Thorsten und Dirk H. Thorsten sehr auffällig mit zwei riesigen Videolichtarmen und zwei parallel aufnehmenden Gopros, die leicht im Winkel zueinander verdreht sind. Es ist dann so, als wenn im Wasser plötzlich ein Ufo aus einer anderen Galaxie auf dich zuschwimmt. Thorsten ist dabei top routiniert und absolut ruhig, und das, obwohl wird durchaus noch Strömung hatten.

Thorsten mit seinem Videoequipment

Dirk H. ist bei diesem Tauchgang schnell zu entdecken. Er ist Derjenige, der in einer riesigen Staubwolke taucht. Dirk H. ist ein sehr guter Taucher, es liegt also nicht an der Tarrierung, sonder sein Job ist heute im Sandboden nach der vermeintlichen Ladung des Schiffes zu suchen. Es muss doch etwas von den Kohlestücken im Sand stecken, die das Schiff damals geladen haben soll.

Messen und dokumentieren

Thorsten mit den langen Videoarmen für die Gopros

Unser Skipper an Bord ist Michael. Ein guter Freund von Thorsten, der gewissenhaft auf uns aufpasst und wieder einsammelt, sobald wir die Dekoboje schießen und wieder an die Oberfläche kommen.

Michael

Nach dem gelungenen Tauchgang haben wir noch Zeit, ein paar Scans zu machen.

Hier mit dem Humminbird. Dabei haben wir dann auch erkannt, dass ich die Lage des Wracks beim letzen Mal nicht richtig erkannt habe und nun noch korrigieren müssen.

Scan vom Wrack X

Wilfried, Thorsten und Dirk H.

Es war ein top Tag. Super Wetter, toller Tauchgang und beste Ergebnisse.

Viele unserer selbst gestellten Aufgaben konnten erfüllt werden. Wir sind wieder ein Stück weiter gekommen. Das Geheimnis um Wrack X könnte sich bald lüften……..

Bis bald,

Wilfried de Jonge, 29.09.2017 Norden

Geronimo soll glänzen :-)

Unser Gezeitentaucher-Boot ” Geronimo”  hat die Winterpause über geschlafen.

Der Motor ist von einem Fachbetrieb komplett überholt und das Unterwasserschiff mit Antifouling gestrichen worden.

Für uns Gezeitentaucher ist es heute an der Zeit, das wir uns um ein paar kleinere Reparaturen kümmern.

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Die Reinigung und komplette Desinfektion liegt natürlich wieder in Olli’s (Olliver Hirsch) Händen. Thorsten Lex schraubt die Polster ab, um die nach den Jahren einmal neu Beziehen zu lassen.

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Ulli Hoffmann und Conni Cornelius sind mit Eifer dabei das Boot von außen zu reinigen. Der Hochdruckreiniger hat es Ihnen offensichtlich angetan. Die Beiden sind nass von oben bis unten, und das liegt nicht nur an dem total verregneten Nachmittag 🙂

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Thorsten Bakker kümmert sich um eine Stelle am Unterwasserschiff, das durch eine Kollision auf offener See entstanden ist. Wir haben bei Nacht ein treibendes Hindernis im Wasser übersehen. Thorsten hat da ein geschicktes Händchen und repariert perfekt mit Zweikomponentenkleber die defekte Stelle. Um die Klebestelle vor dem Regen und dem tosenden Hochdruckreiniger zu schützen, haben wir ein altes, grünes Markisentuch gespannt.

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Man kann es kaum glauben, aber Thorsten passte noch mit unter die Plane.

Ich (Wilfried de Jonge) war heute lediglich für das Catering zuständig. Die Gezeitentaucher sind sehr dankbare Kaffeetrinker und Kuchenesser 🙂

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Ein erfolgreicher Einsatz, an diesem total verregneten Sonntagnachmittag.

 

Bis bald,

Wilfried de Jonge