Privates Archäologisches Seminar – Dr. Florian Huber bei den Gezeitentauchern!

Seit langem war für uns klar, dass die Wracks die wir bei uns in der Nordsee betauchen nicht nur Altmetall sind. Vielmehr handelt es sich um historisch interessante Gegenstände die Alle Ihre Geschichte erzählen oder oftmals auch nicht preisgeben wollen. Sowie menschliche oder historische Schicksale welche mit diesem Haufen Metall verbunden sind. Eines dieser Wracks liegt uns besonders am Herzen, da es eins der ersten Ziele war, welches wir angesteuert haben. Bis heute tappen wir im Dunkeln, welches Schiff mit welcher Geschichte da unten liegt. Wir versuchten  über die letzten Jahre zu recherchieren und betauchen festzustellen was dort jetzt passiert ist. All unsere Bemühungen haben nichts konkretes an`s Licht gebracht. Immer wieder stellte sich uns die Frage wie gehen Profis an eine solche Fundstelle heran und wie bekommt man einen roten Faden an dem man sich entlangtasten kann. Wir brauchten nicht lange überlegen wen wir fragen könnten. Derk Remmers mit dem wir schon einige Male vor den Inseln tauchen waren und der uns immer mit Rat und Tat bei Seite steht sagte schon vor längerem: “die Jungs von Submaris sind coole Typen und Doc Flo ist in seinem Bereich echt spitze.” Also Doc Flo, sprich Dr. Florian Huber ist Archäologe, Taucher und interessiert sich sehr für Altmetall…  wie wir.


Somit Kümmerte Olli sich um den ersten Kontakt zu Florian und mit der Anfrage ob es die Möglichkeit gebe mal einen Archäologie Einsteiger Workshop bei ihm zu machen.. Die Bestätigung stand kurz darauf fest und wir trafen uns am ersten September Wochenende in unserem Clubheim.. Der erste Tag war voll mit Theorie. Inhalte Waren Fundkategorien wie Einzelfunde und Grabungen gefolgt von den verschiedenen Zeitaltern. Ein Thema welches umfangreich behandelt wurde, war die rechtliche Situation im Bezug auf Fundstücke und Fundstellen. Florian gestaltete den Workshop sehr abwechslungsreich mit ständig praktischem Bezug. Zudem kamen Methoden zur Vermessung und Dokumentation welche bei uns allen auf reges Interesse traf. Der Tag rannte nur so! Gegen Abend ließen wir den Tag am Grill und Lagerfeuer  bei Ulli und Nina ausklingen.


Der zweite Tag verlagerte sich ans Wasser um dort die zuvor theoretisch erlernten  Vermessungsmethoden in die Praxis umzusetzen. Florian baute an Land eine Fundstelle auf und vermittelte uns wie am besten vermessen und dokumentiert wird.


Jetzt ging es ab ins Wasser. Alle obligatorischen Fundstücke wurden ins Wasser transportiert und dort von Florian Unterwasser aufgebaut. Er tauchte nachdem alle Teile am Grund lagen mit einem grinsen auf und sagte das es ein netter Tauchgang für uns wird, da es sich um sehr feines Sediment handelt und die kleinste Bewegung die Sicht extrem einschränkt..


Wir teilten uns in ein zweier und zwei dreier Teams auf. Der erste Tauchgang diente zur Orientierung und zum erstellen einer groben Skizze. Beim zweiten Tauchgang wurde jetzt eine Offset leine (Maßband) installiert und dann mit der Offset Methode die Fundstelle vermessen.

Jede Gruppe sammelte ihre Daten und fügte alles im Anschluss bei der Besprechung zusammen. Vor dem Tauchgang gab es schon einige gelangweilte Gesichter, da es anscheinend nichts anspruchsvolles an dem Tauchgang gab. Jedoch stellte sich schnell heraus das es alles andere wie mal eben messen ist. Blinde Kommunikation innerhalb der Gruppen war gefragt genauso wie sich an die vorab getroffene Absprache zu halten. Holger hatte sich zuhause im Vorfeld schon einige Gedanken gemacht und sich mal eben ein Unterwasser GPS gebastelt. Auch dieses testeten wir gleich mit und waren gespannt auf unsere Ergebnisse.


Mal wieder rannte die Zeit und der Tag flog nur so an uns vorbei. Alle Daten im Gepäck und alle Fundstücke wieder an Land verbracht, machten wir uns auf den Heimweg.

Abends gab es nochmal eine Leibes Stärkung beim Italiener. Zudem gab es auch noch etwas zu feiern. Florian bekam die Nachricht das Submaris den Deutschen Meeresfilmpreis gewonnen hat… Na dann Prost .

Sonntag, der dritte und letzte Tag unseres Workshop startete morgens um 10 Uhr und hatte es durchaus wieder in sich. Wir begannen mit der Auswertung der Daten und brachten diese aufs Papier. Die Auswertung ergab, dass alle drei Teams gute Arbeit geleistet haben und alle in etwa dasselbe Ergebnis erzielt haben.


Florian gab uns an diesem Tag noch einiges an Erfahrung sowie etliche Möglichkeiten an die Hand wie wir weiter vorgehen können.

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In unseren Augen war es ein spannendes und sehr lehrreiches Wochenende mit einer riesen Portion Spaß und gute Laune. An dieser Stelle nochmal ein ganz großes Dankeschön an Dr. Florian Huber…

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