Lotte Halm identifiziert!

Nach einigen Wochen Recherche und Archivarbeit konnten wir das Wrack des vermeintlichen U-Boots als Frachtdampfer Lotte Halm identifizieren.

Hier unser Untersuchungsbericht: Link

Im Oktober 2024 tauchten wir erstmals an einer Wrackposition, die vom BSH als ‘Submarine’, also U-Boot klassifiziert war. Das Wrack liegt in der Nordsee. ca. 37km nördlich von Norderney. Anstatt eines U-Boots fanden wir das 71m lange Wrack eines eisernen Dampfschiffes mit zwei Propellern, das fast vollständig gekentert auf dem Kopf liegt. Das Wrack wurde während des Tauchgangs untersucht und per Photogrammetrie digitalisiert. Durch den Abgleich des Wracks mit Schiffen, die in der Umgebung vermisst wurden, schlossen wir auf den Dampfer ‘Lotte Halm’. Anhand der Länge des Schiffes, dem Abgleich der Dampfmaschine mit den Daten von Lloyds London und der Beschreibung des Untergangs in Kriegstagebüchern, ließ sich diese Vermutung eindeutig bestätigen. Der Dampfer Lotte Halm war 1914 ursprünglich als Öltanker für die Kriegsmarine im Ersten Weltkrieg gebaut worden. Später wurde das Schiff zum Frachter umgebaut. 1927 ging das Schiff an eine Kölner Reederei und wurde in “Lotte Halm” umbenannt.

Der Untergang:
Am 14. August 1941 war das Schiff mit Schnittholz beladen auf der Fahrt von Brunsbüttel nach Papenburg. Ab Cuxhaven folgten sie dem norwegischen Frachter “Marvel”, der einen Begleitoffizier an Bord hatte. Es herrschte Sturm. Vor der deutschen Nordseeküste nördlich von Norderney wurden sie um 18:45 von britischen Flugzeugen angegriffen. Durch MG-Beschuß und Brandbomben explodierten die Aufbauten und die Ladung geriet in Brand. Vier Personen kamen ums Leben. Den Überlebenden gelang es, in ein Rettungsboot zu steigen. Sie wurden von der “Marvel” aufgenommen und nach Borkum gebracht. Minensucher M572, Vorpostenboot V1105 und Schlepper “Atlantik” eilten noch in der Nacht zum brennenden Schiff, das man vor Anker legen konnte. Den ganzen Tag lang versuchte man erfolglos, die Ladung zu löschen, um das Schiff zur Weser zu schleppen. Am Abend des 15.8.1941 wurde das Schiff aufgegeben und der Versuch unternommen, es durch Artilleriebeschuss und Wasserbomben zu versenken. Das Schiff trieb jedoch auf der brennenden Holzladung. Am nächsten Tag fand man lediglich einen treibenden Mast mit Ladebaum. Vier Minensucher suchten in den Folgetagen das Wrack per Sonar. Die Suche wurde nach sechs Tagen erfolglos abgebrochen und das Wrack als “keine Gefahr für die Schifffahrt” eingestuft.

Neues Wrack

Wow! Was für ein Tag 😊

Wir haben das beste Wetter genutzt und ein namenloses Wrack in der Nordsee untersucht. Ein genietetes Dampfschiff mit zwei Schrauben. Dirk und Wilfried haben das Wrack vermessen. Mit ca. 71m Länge ein ganz schöner Brocken. Wir haben das Wrack gescannt und ein 3D-Modell erstellt.
Im Bereich der Maschine liegt das Wrack 90° nach Steuerbord gekentert. Ansonsten liegt es kopfüber. Wassertiefe: ca. 35m
…da wartet also wieder Arbeit auf uns, um auch dieses Rätsel zu lösen und das Wrack zu identifizieren 😎

ELSA im Museum!

Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Schifffahrtsmuseum  Rostock. Dort hat unser Modell des Wracks des Dampfers ELSA Einzug gefunden. ELSA war in Rostock beheimatet und hat hier im Museum den optimalen Platz gefunden.

Tatsächlich war das Wrack der ELSA unser erstes Wrack in der Nordsee. 10 Jahre hat die Identifizierung von Wrack X gedauert.

Aenne Ursula

Es war mal wieder an der Zeit, den Küstenfrachter Änne Ursula zu inspizieren. Mit einer Crew von vier Tauchern (Ulli, Dirk H, Wilhelm und Holger)  und Skipperin Sabine hatten wir fantastische Bedingungen. Es gelang uns, das Wrack mit Kameras zu scannen, um ein 3D-Modell zu erstellen.  

Das Motorschiff „Änne Ursula“ war am 4. Dezember 1967 mit einer Ladung Stahlblech auf dem Weg von Gent nach Uddevalla. Die fünfköpfige Besatzung fand den Tod in der stürmischen See.  
Das Schiff wurde 1950 in der Stader Schiffswerft mit Baunummer 144 gebaut.

Hier der Untersuchungsbericht zum Wrack: Deutsch

 

Siehe auch: Dive3D

 

 

 

Ghostdiving 2023

Auch in diesem Jahr haben wir die Gruppe ‘Ghostdiving Germany’ beim Bergen von Geisternetzen in der Nordsee unterstützt. Es wurde fleißig geschnitten und alte Fischernetze entfernt.

Die Ghostdiver waren mit unserem guten alten Schlauchboot, der ‘Gironimo’ unterwegs.

Holger konnte ein 3D-Modell des Wracks von Vorpostenboot  V1101erstellen. Weitere Infos hier: V1101

   

3D Modell von V810

Wir Gezeitentaucher haben das Wrack des Vorpostenbootes V810 vor Norderney untersucht. 

 

Das Wrack besteht aus zwei Teilen. Es ist uns gelungen, beide Teile so zu scannen, dass die Zuordnung der beiden Teile erhalten bleibt. So konnten wir erstmals feststellen, dass das Heck-Teil so verdreht ist, dass die Schraube zum Bug-Teil zeigt.

 

In Norden haben wir den Grabstein des Kommandanten König gefunden.

Und im Archiv in Freiburg fanden wir das Kriegstagebuch mit Skizze des Angriffs:

Bericht des Kommandanten Moritzen:
Am 22.07.1944 gegen 7:13 erfolgte ein Flugzeugangriff von etwa 12 Flugzeugen. Der Angriff erfolgte von der Backbordseite. Es waren Flugzeuge vom Typ Bristol Beaufighter, Zerstörer und Torpedoflieger. Gleich beim ersten Überflug erhielt das vor V812 stehende Vorpostenboot 810 zwei Torpedotreffer, wodurch dieses Boot sofort sank. Das Boot wurde durch die Torpedos in drei
Teile gerissen. V810 hatte folgende Ausfälle: vier Tote, 24 Vermisste, zwei Schwerverwundete und 13 Leichtverwundete.

 

Ghost Diving 2022

Wir sind wieder auf Tour.
Zwar noch mit dem guten alten Schlauchboot, aber dafür zusammen mit Ghost Diving Germany.

Unser Ziel: Geisternetze von den Wracks der Nordsee entfernen.

Die Presse berichtet:

(Link zu NTV)

 

Wracktauchen in der Nordsee